„Unsere Universität hat keinen Tag geschlossen! Wir haben trotz Boko Haram immer weitergemacht.“
Das Buch „Academia under Attack/Wissenschaft unter Beschuss“ erzählt in Interviewausschnitten mit einem Dutzend nigerianischer Akademiker*innen deren Erlebnisse mit der islamistischen Terrororganisation Boko Haram an der Universität zu Maiduguri im Norden Nigerias. Obwohl Boko Haram soviel wie „Westliche Bildung ist verboten“ bedeutet und die Universität im Zentrum des Konfliktes ein potentielles Ziel für die Terroristen darstellt, gelang es ihrem Präsidium, die Bildungsanstalt offen zu halten und sich so der islamistischen Ideologie zu widersetzen.
Anders als andere Publikationen und Berichte über Boko Haram in Nordnigeria schildert dieses Buch nicht die kämpferischen Auseinandersetzungen, sondern zeigt auf, welche politische und kulturelle Relevanz eine Universität inmitten einer Region darstellen kann, in der eine staatsbedrohliche Krise herrscht, und wie die Angestellten den Alltag inmitten eines hierzulande oft unbeachteten Bürgerkrieges meistern. Die Augenzeugenberichte geben sehr persönliche Einblicke in die Lebensumstände und Überlebensstrategien der Menschen in Maiduguru und zeigen Möglichkeiten zu einem friedlichen Miteinander auf.
Wir stellen dieses neu erschienene Buch gemeinsam mit vier Wissenschaftler*innen aus Maiduguru, die ihre Erlebnisse erstmals in Berlin teilen, und dem Herausgeber Dr. Nepomuk Riva im Afrikahaus Berlin vor. Moderiert wird der Abend von Niels Negendank (ZDF Berlin).