Nach drei erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen und einem Hörspiel im Rahmen der Reihe AFROPÄERINNEN 2020, sind die Texte nun in Buchform erschienen und werden am 6. Mai in der Buchhandlung InterKontinental mit einer Video-Dokumentation vorgestellt. Der zweite Band der Reihe Drama Panorama – Neue internationale Theatertexte widmet sich ganz den afropäischen Perspektiven der vier Künstlerinnen, die sich vorrangig mit strukturellem Rassismus auseinandersetzen.
In den letzten Jahren hat sich in Frankreich und Belgien eine neue Generation von Dramatikerinnen herausgebildet: Laetitia Ajanohun, Rébecca Chaillon, Penda Diouf und Éva Doumbia stehen exemplarisch für vielseitige Künstlerinnen auf der Suche nach einer neuen Schwarzen Identität und Geschichtsschreibung in Europa. Sie lenken den Blick auf die Auswirkungen eines jahrhundertealten kolonialen Erbes lenken und tragen mit ihrem Aktivismus zur Stärkung des Selbstbewusstseins afrikanischer Künstler*innen in der Diaspora bei.
Ausgangspunkt des von Charlotte Bomy und Lisa Wegener herausgegebenen Sammelbands sind vier erstmals ins Deutsche übersetzte Texte dieser Künstlerinnen, die 2020 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Afropéennes – Afropäerinnen in szenischen Lesungen und Performances in Berlin präsentiert wurden: LOVE IS IN THE HAIR von Laetitia Ajanohun (Übersetzung: Yvonne Griesel), Trink mich – solange ich heiß bin von Rébecca Chaillon (Übersetzung: Lisa Wegener), Die große Bärin von Penda Diouf (Übersetzung: Yasmine Salimi) und Drissa von Éva Doumbia (Übersetzung: Akilah Silke Güç).
Aufgrund der Corona-Einschränkungen konnten die Lesungen nur mit begrenztem Publikum, bzw. online stattfinden. Das Material, das dabei gesammelt worden ist, haben die Herausgeberinnen nun mit der Fotografin und Filmemacherin Leona Goldstein zu einer Dokumentation verarbeitet, die die spezifischen Perspektiven der Autorinnen, Übersetzer*innen, Schauspieler*innen und Regisseur*innen auf das Projekt vereint.
In ihren Erzählungen von rassistischer Diskriminierung, kolonialen Kontinuitäten in den mehrheitlich weißen Gesellschaften Europas, Polizeigewalt und sexualisierten Zuschreibungen schlagen die Theaterautorinnen den Bogen von persönlicher Erfahrung und Intimität zu frappierend universellen Motiven. Mit großer Lust an der Dekonstruktion widmen sie sich Schwarzen Identitäten und verleihen dem Konzept Afropéen*nes (Afropäer*innen) eine afrofeministische Ausrichtung.
Zur Book Launch am 6. Mai 2021 um 20 Uhr sind die Herausgeberinnen und der Verleger anwesend. Im Anschluss an die ca. 40-minütige Dokumentation "Afropäerinnen. Buchvorstellung: Gedanken und Einblicke" wird es ein Q&A geben.
ONLINE-VERANSTALTUNG: Via Zoom aus der Buchhandlung InterKontinental
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